Abt Reepen firmt 19 Jugendliche

© Julia Martin (Abtei Münsterschwarzach) | Bei der Schulfirmung am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach (EGM) hat Abt Michael Reepen 19 Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufen gefirmt.

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Bei der Schulfirmung am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach (EGM) am Freitag, 26. Mai, hat Abt Michael Reepen 19 Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufen gefirmt.

Der Weg bis zum heutigen Tag sei nicht immer einfach gewesen, sagte der Abt in seiner Predigt. „Aber heute seid Ihr hier. Ihr habt Euch bewusst entschlossen, diesen Weg Eures Glaubens weiterzugehen.“ Eine Frage in den Gesprächen und Treffen mit den Firmlingen im Vorfeld sei die nach dem Plan Gottes mit den einzelnen Menschen gewesen. Manche hätten gesagt, dass alles einfach so passiere, wieder andere glaubten an diesen Plan. „Und ich sage Euch, das stimmt. Gott will, dass Ihr der Mensch werdet, den er mit Euch, mit jeder und jedem einzelnen, gemeint hat. Das drückt sich auch in den unterschiedlichen Talenten und Begabungen aus, die Ihr habt.“ Wichtig sei es, dass es Menschen im Umfeld gebe, die einem etwas zutrauen. „Meine Mitbrüder haben mir zugetraut, Abt zu werden. Ich mir von mir aus nicht. Aber wenn mir jemand etwas zutraut, dann entwickeln sich Gaben und Fähigkeiten in mir“, erklärte Reepen. Auch der heilige Benedikt frage in seiner Regel nach der „Lust am Leben“ nach den eigenen Fähigkeiten. Sie sollten entdeckt und gefördert werden. Die Firmung würde genau das ermutigen und bestärken. Jesus habe das ebenfalls bei seinen Jüngern gemacht. Er habe anders geredet, den Hunger und Durst der Jünger gestillt. Schließlich sei er am Kreuz gestorben, er, auf den sie alles gesetzt hätten. „Aber dann merken sie: Er ist nicht tot. Er ist mitten unter ihnen. Seine Liebe ist in ihnen lebendig.“ Dann sei der Heilige Geist gekommen, was heute als Pfingstfest gefeiert werde. „Da ist etwas passiert. Sie haben sich getraut, rauszugehen!“ Die Botschaft Jesu gehe seitdem durch die Welt – und auch die Firmlinge würden sich heute davon anstecken lassen. „Ihr schließt Euch an, an den Geist von damals.“ Dazu gehöre auch das Beten. Reepen forderte die Firmlinge auf, mit ihren Patinnen und Paten ins Gespräch über das persönliche Gebet zu kommen. „Das ist auch ihre Aufgabe: den Weg des Glaubens mit den Firmlingen zu gehen.“

Im Anschluss deutete Abt Reepen den Firmritus im Einzelnen aus: Zunächst würden alle gemeinsam im Gebet um den Heiligen Geist singen. Danach würden die Firmlinge namentlich aufgerufen, worauf sie mit „Hier bin ich“ antworteten. Bei der Tauferneuerung ginge es um die bewusste Absage an das Böse und die Zusage an Gott. „Es gibt nämlich das Böse in der Welt. Im Großen, in den Kriegen, aber auch im Alltag. Mobbing und Ausgrenzen – das geht als gefirmter Christ einfach nicht.“ So appellierte er an die Jugendlichen, dem Bösen zu widersagen, und nannte beispielhaft Drogen oder Gewalt. Auch die Zusage an das Gute, an Gott, an die Hoffnung im Taufbekenntnis müsse bewusst getan werden. So sollten die Jugendlichen mit ausgestreckten sowie geöffneten Händen diese Zu- und Absage unterstreichen. Im Anschluss bekreuzigten sie sich einzeln mit Weihwasser. Durch die Handauflegung ströme der Geist Gottes durch die Firmlinge. Die Salbung mit dem Chrisamöl verglich der Abt mit einem Tattoo. Das gehe auch nicht mehr weg. „Selbst, wenn Ihr irgendwann einmal sagt, dass Ihr aus der Kirche austretet: Gottes Zusage bleibt!“ Er beschütze sie und gehe mit ihnen – egal, was passiere. 

Am klostereigenen Gymnasium ist es möglich, die Firmung nicht in der Heimatpfarrei, sondern in der Abteikirche mit anderen Jugendlichen aus der zehnten Jahrgangsstufe zu empfangen. Das Firmkonzept basiert auf dem Alter der Firmlinge: an der Schwelle zum jungen Erwachsensein. Die Entscheidung solle ganz bewusst und selbstständig von den Jugendlichen getroffen werden. Die Firmung ist eines der sieben Sakramente des katholischen Glaubens. Mit der Kraft des Heiligen Geistes bestärkt (lateinisch „firmare“) es die jungen Menschen in ihrem Glauben. Die Firmung steht in der katholischen Kirche für den Übergang vom Kindsein zum Erwachsenwerden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Pfingstfest zu. Auch hier wurden die Apostel vom Heiligen Geist erfüllt und in ihrem Glauben bestärkt. 


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