RHI zeichnet Nachwuchswissenschaftler mit hochdotiertem Forschungspreis aus

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Das Roman Herzog Institut (RHI) hat heute im Rahmen einer Festveranstaltung im Literaturhaus München drei herausragende Forschungsbeiträge junger Wissenschaftler*innen mit dem Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2023 ausgezeichnet.

Mit insgesamt 35.000 Euro Preisgeld ist der interdisziplinäre Forschungspreis eine der höchstdotierten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Prof. Randolf Rodenstock, Vorstandsvorsitzender des RHI, erklärte dazu: „Mit ihrer Forschung liefern die ausgezeichneten Wissenschaftler*innen erstklassige Impulse für eine moderne, resiliente und zukunftssichere Soziale Marktwirtschaft. Genau das wollen wir mit dem Roman Herzog Forschungspreis würdigen." Wolfram Hatz, Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betonte: „Wir als vbw fördern den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft gerne. Denn unsere Wirtschaft braucht erstklassigen wissenschaftlichen Input, der nicht nur theoretische Lösungen aufzeigt, sondern praxisnahe Handlungsempfehlungen aufzeigt." Prof. Dr. Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrats zur gesamtgesellschaftlichen Begutachtung forderte in seiner Festrede zum Thema „Resilienz in Krisen. Beitrag der Sozialen Marktwirtschaft": „Vielleicht erleben junge Menschen heute zu viel Marktversagen und zu wenig funktionierenden Wettbewerb, um die Stärken der sozialen Marktwirtschaft noch zu erkennen und zu schätzen."

Die drei Preisträger*innen 2023 und ihre wissenschaftlichen Arbeiten: Mit dem ersten Preis und einem Preisgeld von 20.000 Euro wurde in diesem Jahr Dr. Anselm Küsters vom Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main ausgezeichnet, der mittlerweile am Centrum für Europäische Politik (cep) in Berlin forscht. In seiner Dissertation „The Making and Unmaking of Ordoliberal Language. A Digital Conceptual History of European Competition Law" untersucht der Wirtschaftshistoriker die Geschichte des EU-Wettbewerbsrechts. Dabei beleuchtet er mit neuen computerlinguistischen Methoden, welchen langfristigen konzeptionellen Einfluss unterschiedliche Denkschulen auf das EU-Wettbewerbsrecht und damit auch auf die Soziale Marktwirtschaft haben. Den zweiten Preis und ein Preisgeld von 10.000 Euro erhielt Prof. Dr. Julia Kraft von der Universität Potsdam. Ihre Arbeit mit dem Titel „Armut und Vertrag – Über den liberalen Wert eines sozialen Vertragsrechts" wurde von der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Habilitationsschrift angenommenen. Darin konfrontiert die Juristin die in der Rechtsökonomik geführte Umverteilungsdebatte mit einem auf Freiheit aufbauenden ökonomischen Ansatz. Sie zeigt, dass die Bekämpfung von Armut in einer sozialstaatlich fundierten Wohlstandsgesellschaft nicht ohne die Unterstützung des Vertragsrechts gelingen kann. Der dritte Preis mit einem Preisgeld von 5.000 Euro ging an Dr. Florian Dorn vom ifo Institut München und seine Dissertation „Inequality, Infrastructure, and Institutions – Empirical Studies in Public Economics and Political Economy". Darin untersucht der Ökonom, welchen Einfluss Globalisierung, wirtschaftliche Ungleichheit, Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik und die Gestaltung von politischen und fiskalischen Institutionen auf die öffentlichen Ausgaben und die wirtschaftliche Entwicklung sowie den sozialen Zusammenhalt und die politische Stabilität haben.

Ausschreibung für Roman Herzog Forschungspreis 2023: Im Rahmen der Preisverleihung wies das RHI zudem auf den Forschungspreis 2024 hin. Bis zum 31.12.2023 können hierfür Dissertationen und Habilitationen eingereicht werden. Selbstbewerbungen sind ebenso möglich wie Vorschläge von Fakultäten und Instituten. Prof. Rodenstock betonte: „Ich freue mich auf Bewerbungen aus den verschiedensten Fachdisziplinen für den nächsten Roman Herzog Forschungspreis. Wichtig ist für uns dabei nicht nur eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Soziale Marktwirtschaft. Wir zeichnen Arbeiten aus, die durch Praxisnähe und konkrete Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse überzeugen."

Das Roman Herzog Institut: Das Roman Herzog Institut setzt sich als Think Tank mit den Gegenständen Werte, Führung und Zukunft auseinander. Schwerpunkte im Jahr 2023 sind das Verhältnis von „Demokratie und Autokratie" sowie „gute Führung" auf strategischer Ebene. Dazu lädt das Institut Expert*innen verschiedenster Disziplinen nach München ein. Neben der Herausgabe eigener Publikationen und der Ausrichtung wissenschaftlicher Veranstaltungen geht das Institut in seinem YouTube- und Podcast-Format mit bekannten Wissenschaftler*innen in die Tiefe der Themen und ihrer Forschung.


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