Gerade die Anwohner an Motorradstrecken sind besonders davon betroffen. Aber auch Sportwagen und andere Fahrzeuge tragen zur Lärmbelastung bei – zu Lasten von vielen. Die Lärmbelastung im Verkehr wirkt sich nicht nur negativ auf die Lebensqualität aus, sondern macht nachweislich krank. Schlafstörungen, Bluthochdruck und Gefäßerkrankungen können die Folge sein. Laut Umweltbundesamt lassen sich hierzulande jedes Jahr rund 55.000 Herzinfarkte mit Todesfolge auf Straßenverkehrslärm zurückführen. Schon seit Anfang der siebziger Jahre gelten EU-weite Geräuschgrenzwerte für Straßenfahrzeuge. Sie sind allerdings seit 1995 nicht mehr angepasst worden und hinken der Entwicklung des Straßenverkehrs hinterher. Der BUND fordert deshalb:

- Überarbeitung der Grenzwerte: Die Grenzwerte für die Typprüfung müssen an den Stand der Technik angepasst werden. Eine Reduktion um 4 bis 6 Dezibel ist möglich.

- Geschwindigkeit begrenzen: Die Beschränkung der Geschwindigkeit ist eines der wirksamsten Mittel zur Reduktion von Straßenlärm. Dadurch verringern sich sowohl die Antriebsgeräusche als auch die Rollgeräusche. Innerorts ist Tempo 30 die wirksamste Maßnahme zur Reduzierung von Fahrzeuglärm. Aber die Kommunen stoßen hier, dank Verkehrsminister Wissing, immer noch auf bürokratische Hürden im Straßenverkehrsrecht.

- Gleichmäßige Geschwindigkeit: Dadurch werden die Antriebsgeräusche deutlich reduziert.

- Lärmarme Straßenoberflächen und Reifen: Neuartige Asphaltbetondecken vermindern die Fahrbahngeräusche deutlich. Moderne Reifen sind heute besonders lärmarm und gleichzeitig kraftstoffsparend. Sie kommen aber noch viel zu selten zum Einsatz.

- Schallschutzmaßnahmen: Lärmschutzmaßnahmen wie Wände und Tunnel sind sehr teuer und nur im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen sinnvoll. Im Mittelpunkt müssen Maßnahmen zur Verkehrsminderung stehen.

- Lärm vermeiden: Jeder, der ein Fahrzeug fährt, kann etwas gegen Straßenlärm tun. Unnötiges Bremsen und starkes Beschleunigen lassen sich vermeiden. Und schnelles Hochschalten in den höchstmöglichen Gang spart auch Kraftstoff und damit pures Geld.

- Motorradlärm: Schlupflöcher schließen! Extrem laute Motorräder sind besonders störend. Es kann nicht sein, dass Auspuffanlagen mit Klappentechnik zum Teil direkt von den Herstellern verbaut werden und besonders laute Nachrüstschalldämpfer immer noch erlaubt sind. Der deutsche Gesetzgeber bleibt untätig, die EU-Regelungen sind unzureichend. Wir brauchen auch wirksame Kontrollen im realen Fahrbetrieb. Frankreich macht es vor mit der Einführung von Lärmblitzern.

Mehr Infos: https://www.bund.net/themen/mobilitaet/laerm/


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