Bestattungsdienst als Bekenntnis zu Christus

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Sechs Frauen und zwei Männer hat Bischof Dr. Franz Jung am Sonntag, 22. Januar, im Würzburger Kiliansdom als ehrenamtliche Begräbnisleiterinnen und -leiter beauftragt.

Diese Aufgabe sei nichts für jemanden, der selbst im Vordergrund stehen wolle. „Im Vordergrund stehen bei der Bestattung immer nur Jesus Christus und der oder die Verstorbene“, betonte der Bischof. Beauftragt wurden Walter Fronczek (Bad Brückenau), Christine Füller (Gräfendorf-Wolfsmünster), Peter Höhn (Marktsteinach, tätig in Karlstadt), Christiane Holtmann (Dettelbach, tätig in Würzburg-Stift Haug), Rita Keßler (Frammersbach), Sigrun Morshäuser (Singenrain), Roswitha Römer (Mittelsinn) und Dr. Marita Wallmann (Triefenstein-Trennfeld). In seiner Predigt legte Bischof Jung den künftigen Begräbnisleiter(inn)en Joseph von Arimathäa besonders ans Herz. Dieser spiele im Bewusstsein der meisten Menschen nur eine untergeordnete Rolle. „Und doch versieht er einen unverzichtbaren Dienst“, indem er Jesus Christus bestatte. Direkt nach dem Kreuzestod des Herrn bittet Joseph von Arimathäa Pontius Pilatus um den Leichnam Jesu. „Er will verhindern, dass der Leichnam über seine furchtbare Entstellung hinaus noch weiter geschändet wird. Er will Jesus ein ehrenvolles Begräbnis verschaffen.“ Der Bestatter wahre die Würde des Toten, da er ihm einen würdigen Ort für den Leichnam bereite, der zum Gedenkort und zum Ort der Trauer werden könne. „Joseph ist zur Stelle, als alle anderen ihren Posten geräumt haben. Das Bekenntnis zu Jesus ist das Bekenntnis zu einem Menschen, der von den anderen verachtet und verworfen wurde“, sagte Bischof Jung.

In jedem Menschen, den sie bestatteten, dürften die ehrenamtlichen Begräbnisleiter(inn)en mit Joseph von Arimathäa Jesus erkennen. Wie diese fragten sie am Ende nicht, ob die Person es wert wäre oder nicht. „Mit Joseph schenken wir den Verstorbenen ihre Würde vor Gott wieder.“ Im Blick auf den Kreuzestod Jesu sei es jeder Mensch wert, ein anständiges Begräbnis zu bekommen, weil Jesus für alle gestorben sei, hob der Bischof hervor. „Von Joseph von Arimathäa erzählen nur wenige Zeilen der Heiligen Schrift. Doch seine Liebestag und sein Werk der Barmherzigkeit sind unvergessen“, erklärte Bischof Jung. Die Feier begann mit einer gemeinsamen Tauferneuerung am Taufbecken im Langhaus des Doms. Danach zogen die zu Beauftragenden mit Familienangehörigen, Freuden und Vertretern der Gemeinden in den Hochchor. Dort überreichte der Bischof nach der Predigt die Beauftragungsurkunden und erteilten den Frauen und Männern für ihre Aufgabe den Segen. An die Wort-Gottes-Feier schloss sich eine Begegnung im Burkardushaus an.

 Foto: © Markus Hauck (POW) | Bischof Dr. Franz Jung überreichte den Frauen und Männern ihre Beauftragungsurkunden, im Bild an Christiane Holtmann.


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