Diskussion über„Tauf- und Trauassistenz“

Bayern
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Die Vollversammlung der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten im Bistum Würzburg hat am Dienstag, 10. Januar, im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg getagt.

Die rund 90 Teilnehmenden bestätigten die Berufsgruppensprecher Anette Günther und Alexander Sitter für weitere zwei Jahre in diesem Amt. Günther arbeitet im Pastoralen Raum Sankt Benedikt, Sitter ist Referent in der Diözesanstelle Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat Würzburg. Er konnte an der Vollversammlung nicht selbst teilnehmen, weil er sich zurzeit mit Bischof Dr. Franz Jung auf einer Pastoralreise im Partnerbistum Óbidos (Brasilien) befindet. Neben den Wahlen gab es Informationen aus den verschiedenen Arbeitskreisen der Diözese und Diskussionen zu berufsspezifischen Themen. Liturgiereferent Dr. Stephan Steger berichtete über die Überlegungen rund um das Thema „Tauf- und Trauassistenz“. Angestoßen durch den Dialogprozess des Synodalen Wegs und durch die Bistümer Essen und Rottenburg-Stuttgart, die in dieser Frage bereits erste konkrete Schritte unternommen haben, ging es um die Frage, ob die Tauf- und Trauassistenz weiterhin nur an Priester und Diakone gebunden bleibt. Steger führte die theologischen Argumente aus, die hinter dieser Frage stehen. Für ihn ist es wichtig, dass Entscheidungen nicht alleine aus der Not des Priestermangels heraus getroffen werden, sondern auch inhaltlich gut begründet sind. Die Teilnehmenden sprachen sich klar für eine Ausweitung des Personenkreises derer aus, die eine Tauf- und Trauassistenz übernehmen können. Für sie war dabei unter anderem eine gute Begleitung der Menschen wichtig, die sich oder ihre Kinder auf den Sakramentenempfang vorbereiten. Vorstellbar ist für viele, dass auch dafür ausgebildete Ehrenamtliche oder Erzieherinnen diesen Dienst übernehmen können. In der Diözese Würzburg werde es laut Steger erst weitere Schritte geben, wenn die Frage in der Deutschen Bischofskonferenz geklärt wurde.

Das Projekt „Personalplan 2030“ stellte Johannes Reuter vor, Leiter der Abteilung Steuerung und Leitung in der Personalabteilung des Ordinariats. Dort geht man davon aus, dass sich die Zahl der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten von heute 125 Personen auf 90,5 Stellen bis zum Jahr 2035 auf dann nur noch 65 Personen auf 51 Stellen reduzieren wird. Der Rückgang betreffe auch alle anderen pastoralen Berufe und sei vor allem auf den fehlenden Nachwuchs in den pastoralen Berufen, vom Priester bis zum Gemeindereferent, zurückzuführen. Insgesamt werde das Seelsorgepersonal im Bistum Würzburg deshalb von heute noch 594 Mitarbeitenden wohl auf dann nur noch etwa 327 Mitarbeitende im Jahr 2035 schrumpfen. Dementsprechend werde sich das hauptamtliche Personal in den Pastoralen Räumen reduzieren, entsprechende Modelle seien bereits entwickelt worden, um eine langfristige Planung zu garantieren. Zuvor hatte Ausbildungsreferent Markus Fastenmeier die Berufsgruppe informiert, dass die berufsbegleitende Einführung neuer Gemeinde- und Pastoralreferenten und -referentinnen ab 2024 aufgrund der Zahlenlage auf Metropolie-Ebene erfolgen werde. Das bedeutet, dass die Kurse dann von den (Erz-)Diözesen Würzburg, Bamberg, Eichstätt und Speyer gemeinsam durchgeführt und begleitet werden. Die Vollversammlung schloss mit einer Wort-Gottes-Feier in der Hauskapelle des Exerzitienhauses und einer anschließenden Begegnung im Kreuzgang ab.

Foto: © Burkard Vogt (POW) | Die im Amt bestätigte Berufsgruppensprecherin Anette Günther (rechts) mit den regionalen Sprecherinnen und Berufsgruppenvertreterinnen (von links) Roswitha Hofmann, Hanna Lutz, Heike Waldvogel, Isabel Oestreicher, Eva Meder-Thünemann und Lena Scheiber.


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