Auszeichnung für kreative Jugendarbeit

Bayern
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Spontanen Gesang haben Mitglieder der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Wonfurt am Samstag, 12. November, auf der Bühne im Festsaal des Würzburger Juliusspitals angestimmt.

Ihr Gruppenlied endete mit den Wörtern: „... ja, das ist die KjG Wonfurt!“ Mit ihrer Song-Einlage feierten die Jugendlichen die Vergabe des Bischof-Stangl-Preises an ihre Gemeinschaft. Der Preis des Diözesanverbands des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wurde zum siebten Mal vergeben. Die KjG Wonfurt (Dekanat Haßberge) wurde in der Kategorie „politisch“ ausgezeichnet. Der Preis in der Kategorie „aktiv“ ging an die Pfarrjugend zur Heiligen Familie in Würzburg. In der Kategorie „katholisch“ gewann der Stamm Wolfskeel der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Würzburg. Mit dem Bischof-Stangl-Preis würdigt der BDKJ-Diözesanverband seit 2011 das kontinuierliche ehrenamtliche Engagement junger Leute in der Kirche. Das Kuratorium der BDKJ-Stiftung „Jugend ist Zukunft“ vergibt den Preis in den Kategorien „katholisch“, „politisch“ und „aktiv“. Dotiert ist er mit jeweils 300 Euro. Namensgeber ist der Würzburger Bischof Josef Stangl (1907-1979), der von 1961 bis 1970 Jugendreferent der Deutschen Bischofskonferenz war. In ihrer Laudatio auf den Stamm Wolfskeel hob BDKJ-Diözesanvorsitzende Judith Wünn hervor, dass dieser während der gesamten Coronapandemie seine Aktivitäten weitergeführt habe. Die Leiterrunde habe zum Beispiel Bastelmaterial und „Zeltlager-daheim-Pakete“ verteilt. „Ihr lebt gemeinsam Euren Glauben, feiert Gottesdienste und Spiri-Impulse und setzt Euch für andere ein“, lobte Wünn. Schirmherr des Preises in der Kategorie „katholisch“ war Bischof Dr. Franz Jung. In seinem Grußwort blickte er auf die Coronapandemie zurück. „Viele haben mit viel Kreativität und Phantasie die Herausforderung angenommen“, sagte er und bekräftigte: „Danke dafür!“ In der kirchlichen Jugendarbeit gehe es nicht um Frömmigkeit um ihrer selbst willen, sondern um das Verwirklichen einer Vision. „Wer glaubt, glaubt, dass diese Welt veränderbar ist“, unterstrich der Bischof. Besonders freue er sich über gemeinsame Aktionen von Jugendlichen und älteren Menschen.

In Wonfurt organisiert die KjG den Seniorentreff, wie BDKJ-Diözesanvorsitzender Lars Vorbeck in seiner Laudatio anführte. „Vereinsamung im Alter ist eine Entwicklung, die auch von der Politik als Problem erkannt wurde“, stellte er fest und bescheinigte den aktiven KjG-lern: „Ihr geht voran!“ Darüber hinaus sammle die Verbandsjugend in Wonfurt Geld für soziale Anliegen, etwa für Menschen aus der Ukraine oder für eine Kinderkrebsstation. Schirmherrin des Preises in der Kategorie „politisch“ war Landtagsabgeordnete Kerstin Celina von Bündnis 90/Die Grünen. Politisch zu handeln sei für Jugendliche immer schwierig, bekundete sie, ob sie nun über den Umgang mit der Fußball-WM in Katar entscheiden müssten oder über die Organisation eines Christopher Street Day. Insofern sei die Kategorie „politisch“ aus ihrer Sicht die schwierigste, hob Celina hervor. 

Die Laudatio auf die Pfarrjugend zur Heiligen Familie in Würzburg hielt der Geistliche Leiter des BDKJ-Diözesanverbands, Bernhard Lutz. Die Pfarrjugend organisiere thematische Gruppenstunden zum Thema Mobbing oder respektvollen Umgang, lobte Lutz. Jedes Jahr gebe es ein Zeltlager für rund 80 Personen, bei dem sieben Tage fernab von den Eltern naturnah gelebt werde. Den anstrengenden Coronalltag hätten die Leiterinnen und Leiter den Kindern und Jugendlichen erleichtert, indem sie zu Spielen mit Abstand und Hygienekonzept einluden. Schirmherr des Preises in der Kategorie „aktiv“ war Landtagsabgeordneter Florian Siekmann von Bündnis 90/Die Grünen. Er dankte dem BDKJ dafür, dass Jugendliche in den Verbänden Erfahrungen der Selbstermächtigung und Selbstständigkeit sammeln können. Einen Sonderpreis, der ebenfalls mit 300 Euro dotiert war, vergab das Stiftungskuratorium an die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Zeltlager Bad Kissingen. Die Gründe nannte BDKJ-Diözesanvorsitzender Florian Bauer in seiner Laudatio. Seit 1975 organisiere die KLJB Bad Kissingen ein Zeltlager, an dem bis zu 140 Personen aus dem ganzen Landkreis teilnehmen. Die Teamergruppe bestehe aus Angehörigen unterschiedlicher Altersstufen. „Diesen orts- und generationenübergreifenden Gedanken möchten wir explizit hervorheben“, betonte Bauer.

Silberne Ehrenkreuze des BDKJ-Diözesanverbands erhielten an diesem Abend drei Personen: die aus der Diözese Würzburg stammende Bundesleiterin der Kolpingjugend, Michaela Brönner, die frühere Vorsitzende des BDKJ-Regionalverbands Kitzingen, Annette Dürr, sowie Jugendseelsorger Lukas Greubel. „Gemeinsam haben diese Personen fast alle Ämter im BDKJ für mindestens eine Amtszeit besetzt“, bekundete BDKJ-Diözesanvorsitzende Vanessa Eisert. Geistlicher Leiter Lutz ergänzte: „Es gab auch wahrscheinlich keine Arbeitsgruppe, in der nicht mindestens eine dieser Personen in den vergangenen Jahren mitgearbeitet hat.“ Insgesamt hatte es 16 Bewerbergruppen für den Bischof-Stangl-Preis gegeben. Sie alle erhielten Präsenttaschen mit Süßigkeiten, Kerzen und Gutscheinen für Selbstversorgerhäuser. Die Preisverleihung moderierten BDKJ-Diözesanvorsitzende Eisert und Katharina Ziegler, Mitglied des Stiftungskuratoriums „Jugend ist Zukunft“. Unter den rund 130 Gästen befanden sich Diözesanjugendseelsorger Stephan Schwab, weitere Mitarbeitende der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) und des Bischöflichen Ordinariats sowie zwei Nichten von Bischof Josef Stangl, Dr. Maria Knauer und Dr. Margarete Walcher. Musikalische Beiträge steuerte die Band „Sanderrauschen“ bei. Der Abend klang gesellig mit Fotoaufnahmen, Gesprächen, Häppchen und Getränken aus.


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