Würzburg: Drei überraschend vielfältige Minuten

Foto: © Markus Hauck (POW)

Bayern
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Kirche, das ist weit mehr als Gotteshäuser und Liturgie. Das zeigt ein drei Minuten langer Videofilm, der am Dienstag, 26. Juli, im Medienhaus der Diözese Würzburg vorgestellt worden ist. Der Clip ist ein Gemeinschaftsprojekt von vier Pastoralassistent(inn)en und Medienschaffenden der Diözese Würzburg. Innerhalb von vier Monaten skizzierten sie gemeinsam die Inhalte, drehten und schnitten die Bilder und schufen so das finale Produkt.

Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran lobte die Initiative der jungen Leute. „Es bewegt sich etwas in der Kirche. Das ist die Botschaft dieses Films.“ Es sei wichtig, über die Vielfalt von Kirche zu sprechen. Diese sei an vielen Orten in der Fläche präsent, wo sich andere Player schon lange zurückgezogen hätten. Er sei besonders glücklich, dass junge Leute, die für die Kirche arbeiten, selbst die Initiative ergriffen hätten, das Image der Kirche in ein positives Licht zu rücken.

„Sie zeigen, wo sich Kirche engagiert, sich für die Schwachen einsetzt, Gemeinschaft fördert und Menschen aller Generationen Raum bietet, an Orten, wo es viele nicht vermuten“, sagte Bernhard Schweßinger, Leiter des Medienhauses. Das Projekt nannte er einen Vorreiter „für künftige Vernetzung von kirchlicher Medienarbeit und Seelsorge“.

Pastoralassistent Gabriel Abb (Pfarrei Heilig Geist, Schweinfurt) berichtete davon, dass sich seine Kolleginnen und er in der Ausbildung damit beschäftigt hätten, welche kirchlichen Einrichtungen und Angebote es jenseits der Gotteshäuser und Gottesdienste in den Regionen gebe. „Uns ist schnell klar geworden: Da gibt es so viele unterschiedliche Sachen. Wie bringen wir das ins Bewusstsein der eher Kirchenfernen?“

Pastoralassistentin Magdalena Sauter (Pastoraler Raum Bad Kissingen) ergänzte, das Thema habe sie besonders gepackt, da die Gruppe der jungen Erwachsenen bei den Kirchenaustritten überproportional vertreten sei, oft im Zusammenhang mit der ersten Lohnabrechnung, bei der auch die Kirchensteuer ausgewiesen sei. „Diese Zielgruppe haben wir besonders im Blick. Deswegen war unsere Idee: ein Video im Stil der Videoplattform TikTok, mit schnellen Schnitten.“ Die Verantwortlichen aus dem diözesanen Ausbildungszentrum hätten das Anliegen unterstützt, ebenso wie Medienhausleiter Schweßinger.

Dieser habe dann den Kontakt mit den jungen Frauen und Männern hergestellt, die derzeit im Medienhaus ihre Ausbildung in den Redaktionen beziehungsweise als Mediengestalter durchlaufen. „Wir sind praktisch eine Altersgruppe und haben uns schnell über das Intranet zusammengeschaltet“, sagte Pastoralassistentin Marie-Christin Herzog (Pastoraler Raum Elsenfeld). Sie dankte den Volontärinnen Alexandra Thätner (Würzburger katholisches Sonntagsblatt), Magdalena Rössert (Medienhaus), Katrin Henn (Medienhaus) sowie Jungredakteurin Anna-Lena Ils (Medienhaus) für Organisation, Terminierung und Absprachen mit den ausgewählten Institutionen.

Die Dreharbeiten mit Mediengestalter-Azubi Hannes Kamm erfolgten aus logistischen Gründen an zwei Tagen in Würzburg, auch wenn es zwischen Amorbach und Ebelsbach, zwischen Fladungen und Giebelstadt ganz ähnliche Angebote gebe. Schnitt, Nachbearbeitung und Feinschliff erfolgten dann unter fachlicher Beratung von Schweßinger, Bernadette Schrama (Fernsehredaktion) und Johannes Schenkel (Internet und Social Media). Die Grafiken erstellte Sven Jäger (Medienhaus). Im Film startet Akteur Matthias Sauter, Bruder von Magdalena Sauter, als er sich beim Läuten der Domglocken fragt, wann er denn zuletzt etwas von der Kirche gehört hat. Bei seiner Tour mit dem Fahrrad wird im Video schnell deutlich: Kirche ist überraschend vielfältig. Stationen sind unter anderem die Bahnhofsmission, die Notfallseelsorge und der Würzburger Partnerkaffee. „Ich war wirklich überrascht von der Bandbreite und Reichweite der kirchlichen Angebote. Vor allem vom Spielplatz ‚Spieli‘ in der Zellerau. Dort gibt es all das, was ich mir als Kind zum Spielen gewünscht hätte.“

Der Videoclip „Kirche ist… unerkannt vielfältig“ ist ab sofort auf dem YouTube-Kanal des Bistums Würzburg zu sehen und wird später in anderen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Am Sonntag, 28. August, wird er zudem in der Sendung des ökumenischen Fernsehmagazins „Kirche in Bayern“ auf den bayerischen Lokalsendern ausgestrahlt.


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