Eiserne Profess im Kloster Oberzell

Bayern
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Neun Ordensfrauen der Oberzeller Franziskanerinnen haben am Samstag, 18. Juni, in der Klosterkirche Sankt Michael ihr Eisernes Professjubiläum gefeiert.

Die Schwestern Adelmaris Loch, Geralda Seybold, Ignatiana Eck, Elkana Griebel, Lucella Anderer, Leandra Ulsamer, Redempta Lux, Reintrudis Genslein und Silveria Dorsch legten ihre Gelübde vor 65 Jahren ab, schreibt der Orden in einer Pressemitteilung. Die Jubiläumsfeier wurde mit Gästen aus den Heimat- und Wirkungsorten der Frauen begangen. Alexandra, Johanna und Stefan Meusert sowie Isabel Wemhöhner begleiteten den Gottesdienst musikalisch.

Benediktinerpater Andreas Schugt von der Abtei Münsterschwarzach betonte in seiner Predigt, dass der Glaubensweg jeder Einzelnen sicher nicht immer einfach war und ist. Zudem habe sich vieles verändert. Einige der Häuser und Einrichtungen, in denen die Jubilarinnen viele Jahre mit Herzblut gearbeitet haben, wurden geschlossen. Es falle schwer, vom Gewohnten und Liebgewonnenen loszulassen. „Aber Sie sind in der Hoffnung, die wahre Heimat zu erreichen, auf dem Weg geblieben.“ Denn Christen seien „Weg-Menschen“, sagte Schugt: „Wir reihen uns ein in eine große Schar, die uns vorangegangen ist.“

Generaloberin Schwester Dr. Katharina Ganz schilderte im Gottesdienst den Lebensweg jeder Jubilarin.

Schwester Adelmaris Loch (86) wuchs in Neudorf im Landkreis Bamberg auf. Bereits mit 16 Jahren wählte sie das Leben bei den Oberzeller Schwestern. 30 Jahre lang war sie als Krankenschwester im Würzburger Juliusspital, dann zwölf Jahre im Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg tätig. Auch im Antoniushaus und im Mutterhaus kümmerte sie sich um kranke oder verletzte Mitschwestern.

Schwester Geralda Seybold (87) stammt aus Bellershausen im Landkreis Ansbach. Sie wirkte 30 Jahre lang in der ambulanten Krankenpflege, hauptsächlich in Würzburg. Von 1994 bis 2007 war sie Teil der Generalleitung und 15 Jahre lang Oberin im Mutterhaus, vor allem während der Zeit der Generalsanierung im Kloster Oberzell. Danach hatte Seybold noch einmal zehn Jahre Verantwortung für die Schwestern in Kirchschönbach. Seit 2017 lebt sie in Sankt Ludwig. Schwester Ignatiana Eck (88) stammt aus Würzburg und trat mit 20 Jahren in das Kloster ein. 34 Jahre wirkte sie als Krankenschwester im Kurhaus Sankt Josef in Bad Brückenau, seit mittlerweile 30 Jahren setzt sie sich im Alten- und Pflegeheim Antoniushaus ein.

Schwester Elkana Griebel (93) aus Schönau an der Brend im Landkreis Rhön-Grabfeld und Schwester Lucella Anderer (92) aus Reichenbach im Landkreis Karlsruhe absolvierten die Ausbildung zur Krankenschwester und zur Hebamme. Beide wirkten ab 1961 in der Mission im Zululand in Südafrika. Griebel setzte sich nach dem Ausscheiden aus dem Krankenhaus in Mbongolwane für verwaiste Kinder ein, während Anderer zwölf Jahre lang Regionaloberin in Südafrika war und dann einige Jahre im Konvent Ntanbankulu lebte. Beide leben heute im Antoniushaus.

Schwester Leandra Ulsamer (89) wuchs in Würzburg auf. Sie diente als Sozialarbeiterin in der Heimerziehung in München-Thalkirchen und in Sankt Ludwig. Zudem kümmerte sie sich rund 30 Jahre lang um die Bibliothek im Mutterhaus und baute den Oberzeller Kräutergarten auf.

Schwester Redempta Lux (86) wuchs in Deutsch-Jaßnik im Landkreis Neutitschein (Sudetenland) auf. Mit 19 Jahren trat sie den Oberzeller Franziskanerinnen bei und ließ sich zur Kinderschwester, Werk- und Kurzschriftlehrerin ausbilden. Sie arbeitete als Werklehrerin im Mutterhaus, an der Fachakademie Sankt Hildegard und im Antonia-Werr-Zentrum in Sankt Ludwig, wo sie auch Deutschkurse gab.

Schwester Reintrudis Genslein (89) stammt aus Kirchlauter im Landkreis Haßberge und wählte den Beruf der Säuglingsschwester. Sie war in diesem Beruf fast 20 Jahre in Mannheim und ebenso lange in Großrinderfeld tätig, bevor sie 1999 als Wirtschaftsschwester ins Mutterhaus wechselte. Zudem besuchte sie die Kinder von Asylsuchenden in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft.

Schwester Silveria Dorsch (89) wurde in Willanzheim im Landkreis Kitzingen geboren. Als Handarbeitsschwester unterrichtete sie in Kirchheim, Langendorf und im Sankt Annaheim in Würzburg. Zusätzlich war sie Sakristanin und Organistin und half in der Paramentenstickerei.


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