Spatenstich zur Ortsumgehung Pflaumheim

Pflaumheim
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Am 19. Mai 2023 fand der Spatenstich zur Ortsumgehung Pflaumheim statt.

Unter den Gästen, die der Einladung von Landrat Dr. Alexander Legler gefolgt waren, befanden sich auch Staatsminister Christian Bernreiter, Staatsministerin Judith Gerlach, Bürgermeister Herbert Jakob sowie eine Vielzahl aus den Reihen des Kreistags, Marktgemeinderats, der Bürgerinitiative sowie den Baubeteiligten. Landrat Dr. Alexander Legler gab sowohl Rück- als auch Ausblick auf die Baumaßnahme. Dabei lobte er insbesondere auch das vorbildliche Engagement aller Beteiligten, das den Baubeginn überhaupt ermöglichte: „Über Jahre und Jahrzehnte wurden Überlegungen und im Anschluss Planungen angestellt, die notwendigen Gremien-Beschlüsse gefasst sowie der sehr umfangreiche Planfeststellungsbeschluss zur Baumaßnahme erlassen, der auf 1.370 Seiten alle erforderlichen Ausführungen beinhaltet, insbesondere auch zur zwingend notwendigen Beachtung der einschlägigen umweltrechtlichen Belange und damit allen gesetzlichen Vorgaben maximal Rechnung trägt. Allen, die hieran gearbeitet haben und auch im weiteren Verlauf konkret vor Ort arbeiten werden, danke ich ausdrücklich auch im Namen des Marktes Großostheim, des Landkreises sowie im Besonderen im Namen aller von massivem Verkehr, von Lärm und Abgasen geplagten Anwohnerinnen und Anwohner der Ortsdurchfahrt von Pflaumheim. Die künftige Ortsumgehung wird maßgeblich zur Steigerung ihrer Lebensqualität sowie zur wesentlichen Erhöhung der Verkehrssicherheit für die Anlieger beitragen!“ Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter erläutert: „Gerade im ländlichen Raum sind die Menschen auf eine moderne und zuverlässige Infrastruktur angewiesen. Verkehrsträger Nummer eins ist und bleibt dabei die Straße. Der Spatenstich für die Ortsumfahrung Pflaumheim ist deswegen ein wichtiger Schritt für die Region. Die neue Ortsumfahrung wird die Verkehrssituation im Ort entspannen, die Verkehrssicherheit verbessern und die Belastung durch Lärm und Abgase erheblich verringern. Wir als Freistaat unterstützen den Landkreis dabei gerne mit Fördermitteln in Höhe von 26,6 Millionen Euro.“

Bürgermeister Herbert Jakob fasste als Fazit zusammen: „Heute ist ein guter Tag für den Markt Großostheim und insbesondere den Ortsteil Pflaumheim, weil es nun offiziell losgeht mit dem Bau der Ortsumgehung.“ Die Ortsumgehung soll die Verkehrsbelastung in der engen und kurvigen Ortslage von Pflaumheim reduzieren. Bislang liegt die Verkehrsbelastung deutlich über dem bayerischen Mittelwert von Kreisstraßen. Durch die Befreiung des Ortskerns vom Durchgansverkehr öffnen sich neue städtebauliche Perspektiven. Ziel ist es, die Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten und so die Lebensqualität vor Ort zu steigern. Die Gesamtlänge der Neubaustrecke liegt bei rund 4,34 Kilometern und umfasst sieben Brückenbauwerke. Die Ortsumgehung wird an die bestehenden Hauptverkehrsachsen angebunden: Beginnen wird sie mit einem Kreisverkehr an der Ortsumgehung Großostheim. Etwa auf halber Strecke der neuen Umgehungsstraße wird sie sich wieder per Kreisverkehr mit der AB 3 südlich von Pflaumheim kreuzen. Enden wird die Ortsumgehung per Einbindung in die AB 1 in Richtung Mömlingen. Neben dem hohen Sicherheitsstandard liegt einer der Augenmerke auch darauf, das Landschaftsbild soweit wie möglich zu schonen. Zu Einschnitts- und Dammlagen wird es auf Grund der bewegten Topographie dennoch kommen müssen. Der geringste Abstand zur Wohnbebauung beträgt rund 270 Meter. Lärmgrenzen werden dabei sicher eingehalten. Zudem wird es teils zwei Meter hohe und bepflanzte Sichtschutzwälle geben. Und auch das ländliche Wegenetz wird per Unter- und Überführungen sicher angebunden werden. Der Verlauf der Baumaßnahme soll sich in zwei Bauabschnitte gliedern und wird durchweg durch eine ökologische Baubegleitung engmaschig betreut. Nach der archäologischen Freigabe des Baufeldes und der Errichtung der Baustraße wird zu erst mit den Brückenbauarbeiten begonnen werden. Die Baustraße soll dabei den Baustellenverkehr aus den ohnehin hochbelasteten und engen Ortsdurchfahrten heraus halten. Nach dem Spezialtiefbau, der Renaturierung des Pflaumbachs und der Verlegung von Versorgungsleitungen für Strom, Gas, Wasser und Kanal stehen am Ende der eigentliche Straßenbau, die Straßenausgestaltung sowie die landschaftspflegerischen Begleitmaßnahmen. Die teils schwierigen Bodenverhältnisse machen den Spezialtiefbau und die Gründung aller Bauwerke auf Borpfählen notwendig.

Der erste Bauabschnitt soll nach derzeitiger Planung Ende 2028 unter Verkehr gehen. Der zweite Bauabschnitt soll die Baumaßnahme bis 2031 abschließen. Eine derart umfassende und zeitintensive Baumaßnahme wird von zahlreichen Unwägbarkeiten begleitet, von denen der tatsächliche Ablauf maßgeblich abhängen wird. Im Vorgriff konnten bereits umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Eingriff in die Natur vorgenommen werden. Diese Aufträge sowie für die Baustraße und die archäologischen Erkundungen konnten bereits innerhalb der kalkulierten Kostenansätze vergeben werden.


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