Hier und da hilft der Zufall einen weiteren der unterirdischen Schätze freizugeben. Nur eine Autostunde entfernt am Rande des Odenwalds im Buchener Stadtteil Eberstadt geschah im Winter 1971 nach einer Sprengung in einem Muschelkalksteinbruch etwas absolut Unerwartetes. Ein großer Spalt klaffte im Felsen. Dieser eröffnete einen Blick, der die atemberaubende Schönheit eines geologischen Naturwunders, das einmalig in Süddeutschland ist, erahnen ließ. Über Hunderttausende von Jahren –in einem Zeitraum von 1 - 2 Millionen Jahren – hatten unterirdische „Baumeister“ Werke erschaffen, für deren Beschreibung unser Wortschatz nicht ausreicht. Dabei sind die Baumaterialien lediglich Wasser, Kalk und die in der Umgebung vorhandenen Mineralien, die letztlich die zarten Farbspiele ermöglichen.  Der TVD bot seinen Mitgliedern am 4. November eine Reise in die phantastische Unterwelt der Eberstädter Tropfsteinhöhlen. Sonderführungen waren für 46 Turnfreunde gebucht. Der Empfang im Besucherzentrum war herzlich und die Führungen der beiden engagierten Expertinnen von hoher Qualität. Der mühelos begehbare, weil ausgebaute Teil der Höhle schlängelt sich über 600 m ohne Stufen durch die Erde und offenbart - ausgeleuchtet - ein Wunder nach dem anderen. Im Besucherzentrum spannt die Multimediashow den Bogen von der Urzeit des Muschelkalkmeeres bis zur Entdeckung der Höhle und weiterer benachbarter für Besucher nicht zugänglichen Höhlen. Alle zusammen bilden die wundersamen Eberstädter Höhlenwelten.

Das Mittagessen war im historischen Buchener Restaurant „Reichsadler“ vorbestellt. Man hatte eigens für uns geöffnet und uns hervorragend bewirtet. Im Anschluss war Zeit für individuelle Wege. 1200 Jahre Stadtgeschichte ließen sich mit Hilfe eines gedruckten Stadtrundganges erkunden. Buchen gehörte wie Aschaffenburg bis 1803 zum Kurfürstentum Mainz. Es war in dieser Zeit Verwaltungsmittelpunkt, was viele historische Gebäude belegen. Der Stadtturm verfügt über ein Glockenspiel, dessen 24 Glocken dreimal täglich jahreszeitliche Melodien spielen.  Eine moderne Attraktion ist das Alla hopp. Die Dietmar-Hopp-Stiftung spendete in der Aue des Flüsschens Morre einen Spielgrund für Jung und Alt mit 16 ausgezeichneten Anlagen. Bewegung fördern, das Ziel der Stiftung, wird hier deutlich: Menschen jeden Alters und Fitnessgrades für Bewegung zu begeistern zur Förderung der Lebensfreude und Gesundheit. Und alle an diesem guten Ort zusammen zu bringen. Buchen liegt am Übergang vom roten Buntsandstein zum weißen Muschelkalk. Die Gegend ist Bestandteil des UNESCO Geoparks Bergstraße -Odenwald. Der Heimweg führte uns vom Odenwald durch das Bauland, bekannt für seinen Grünkernanbau und an den Ausläufern des Spessarts entlang. Das nächste TV-Angebot für Mitglieder ist der Besuch der einmaligen Chagall-Ausstellung in der Frankfurter Schirn.


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