Herzsportgruppe des TV01 Dettingen: "Wir wollen helfen können!"

Dettingen
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Unterlassene Hilfeleistung ist ein Straftatbestand? Beherzt helfen, wenn es die Situation erfordert, wie macht man das? Diese und viele Fragen mehr beantwortete Klaus Müller, Feuerwehrmann, Sanitäter und Ausbilder bei der Freiwilligen Feuerwehr Karlstein im Rahmen einer Fortbildung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung, ausgerichtet von der Herzsportgruppe des TVD für die Rehagruppen und ihre Angehörigen. Wie präsent das Thema ist, zeigte das große Interesse an der Veranstaltung.

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung soll einen Atem- und Kreislaufstillstand beheben und damit den unmittelbar drohenden Tod des Betroffenen abwenden. Was tun, wenn eine Person vor unseren Augen umfällt oder wenn man jemanden leblos auffindet? Aufgeregt ist der Laie auf jeden Fall. Und trotzdem heißt es handeln. Es gilt als Erstes das Bewusstsein zu prüfen: ansprechen, rütteln. Keine Resonanz, dann unmittelbar den Atem prüfen, Kinn anheben, Atemwege frei machen. Flach auf einem festen Untergrund lagern. Notruf 112 absetzen.

Danach mit der Herzdruckmasse beginnen. Die bisher gelehrten 30 Druckmassagen, 2 Beatmungen, dürfen laut neuer Richtlinien zur Wiederbelebung für Ersthelfer(in) durch reine Druckmassagen ersetzt werden. Klaus Müller zeigte anhand einer Puppe das Finden des idealen Druckpunktes sowie die effektive Armhaltung: durchgestreckt mit verschränkten Fingern. Erreicht werden soll eine Frequenz von mindestens 100 pro Minute und 5 cm Drucktiefe. Rhythmische Unterstützung bietet z.B. der Song „Staying alive (Bleib am Leben)“. Sind zwei Helfer vor Ort, beginnt einer sofort mit der Massage, der andere telefoniert und holt den Defibrillator.

Keine Angst vor dem Gerät, damit kann man nichts falsch machen. Das Gerät ist durch Knopfdruck einzuschalten, danach gibt es sprachlich Anweisung, was der/die Helfer(in) zu tun hat und wie die Elektroden auf dem nackten Oberkörper aufzubringen sind. Dann analysiert es selbsttätig den Zustand des Patienten und entscheidet, ob ein Schock auszulösen ist. Kammerflimmern also ein unkontrolliertes Zucken des Herzens ist die Diagnose für das Auslösen eines Elektroschocks (Hände weg vom Patienten). Ist der Schock erfolgt, wird die Massage – auf Anweisung - fortgesetzt.

Ute Merget, Herzsport-Übungsleiterin, stellte den herzsporteigenen Defibrillator vor, der ein anderes Aussehen, aber das gleiche Innenleben wie der Übungs-Defi hat. Die roten Defibrillatoren in den Karlsteiner Hallen und in den Bücher-Telefonhäuschen der Gemeinde sind alle vom gleichen Fabrikat wie der Herzsportdefi. Nach der Theorie wurden zahlreiche Fragen beantwortet und dann ging es an das praktische Üben von Druckmassage und auch Atemspenden. Die Defibrillatoren durften angefasst, die Elektroden aufgeklebt und der Übungsdefibrillator ausprobiert werden.

Der TVD bedankt sich bei der Karlsteiner Feuerwehr, besonders bei Andreas Emge und Klaus Müller, durch deren Mitwirkung diese Fortbildung erst möglich wurde.

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