Ökumenische Wurstweck‘ und andere Überraschungen

© Burkard Vogt (POW) | Verschiedene Gospelgruppen brachten bei der Aschaffenburger Nacht der offenen Kirchen Schwung in die Christiuskirche

Aschaffenburg
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Zehnte Auflage der Aschaffenburger „Nacht der offenen Kirchen“ zeigte die große Bandbreite christlichen Glaubens

Viel ist bei der zehnten „Nacht der offenen Kirchen“ in Aschaffenburg am Samstagabend, 28. September, los gewesen. Geschätzte 1000 Besucher schlenderten zwischen 18 und 23 Uhr durch die Innenstadt und ließen sich an den 13 Veranstaltungsorten von den zahlreichen Angeboten inspirieren. So gab es beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst in der Sankt-Agatha-Kirche von Pfarrerin Ulrike Gitter und Gemeindereferentin Eva Meder-Thünemann Impulse zur Frage, was die Menschen trotz aller Unterschiedlichkeiten miteinander verbindet. Die Teilnehmer konnten am Ende Bänder in ein Netz einweben  ̶  als Zeichen dafür, dass sie gehalten sind von Gottes Band des Friedens. Erstmals dabei war die Neuapostolische Gemeinde, die anschließend in dieser Kirche einen Gebetsparcours aufgebaut hatte und zu einem Begegnungscafé einlud. Nebenan im Martinushaus begeisterte die Musik der Elsenfelder Band „Klezmusica“ die Besucher. Im Anschluss erfuhr man dort etwas über den Aschaffenburger Stadtpatron und Namenspatron des Hauses Sankt Martin. Dazu gab es einige Kostproben aus dem Martinus-Musikspiel, das am 9. und 10. November wieder aufgeführt werden soll und für das es jetzt schon Karten im Vorverkauf gibt. 

Die Stiftsbasilika Sankt Peter und Alexander hatte sich mit „Voces“ ganz der klassischen Musik verschrieben. Zwischen den zwei anspruchsvollen Auftritten des Vokalensembles stellten Orgelschülerinnen des Regionalzentrums für Kirchenmusik ihr Können unter Beweis. Noch an vielen anderen Orten konnten die Besucher erleben, wie bunt die christlichen Kirchen sind. In der Sandkirche bot die ökumenische Klinikseelsorge Texte und Musik zum Thema Umgang mit Lebensumbrüchen, im Ökumenischen Kirchenladen war Raum für Lieder und Gespräche. In der Spitalkirche konnte man mehrstimmigen Gesängen aus der orthodoxen Tradition zuhören. Sehr liebevoll hatte der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) das Freigelände des Pfarrzentrums Marienstift zu einem Garten der Sinne verwandelt, in dem man sehen, hören, fühlen, riechen und einfach mal zur Ruhe kommen konnte. 

Für das leibliche Wohl gab es etwas Besonderes: Am Bachsaal der evangelischen Christusgemeinde gab es die ökumenischen Bratwurstweck‘ der Metzgerei Freund aus Sommerkahl. Dabei standen gebrühte Würste, die mit Majoran gewürzt sind, für die katholische Seite und grobe Würste mit einer Zitronenmelisse-Note für die evangelische Seite. Ein Brötchen hielt die beiden Würste zusammen, und die Teilnehmer konnten spekulieren, für was denn das wohl symbolisch steht. Roland Gerhard, Leiter des Aschaffenburger Dekanatsbüros und Mitglied im Vorbereitungsteam, war insgesamt zufrieden. Er freute sich darüber, dass viele der Angebote so gut angenommen worden seien. „Vor allem die Vielfalt ist bei den Besuchern gut angekommen“, erklärte Gerhard in seinem Fazit. Die „Nacht der offenen Kirchen“ findet in der Regel alle zwei Jahre in Aschaffenburg statt.


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