Strom für rund 600 Haushalte
Größte PV-Freiflächenanlage in Aschaffenburg geht ans Netz
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Strom für rund 600 Haushalte
Die Aschaffenburger Versorgungs-GmbH (AVG) nimmt ihre größte Photovoltaik-Freiflächenanlage in Betrieb. Auf dem Gelände des ehemaligen Gartenbaubetriebs „Raudsepp“ zwischen Aschaffenburg und Großostheim ist eine PV-Anlage mit insgesamt 3.166 Modulen und einer Gesamtleistung von ca. 1.800 kWp entstanden. Das entspricht einem rechnerischen Verbrauch von rund 600 Haushalten. „Mit der Fertigstellung der PV-Freiflächenanlage setzt die AVG ein weiteres starkes Zeichen für erneuerbare Energien und nachhaltige Stadtentwicklung“, sagt Stadtwerke-Chef Stefan Maunz bei der Einweihung der Anlage. „Sie ist Teil der Investitionen der AVG in eine klimaneutrale und regionale Energieerzeugung.“ Die Energie wird zu 100 Prozent in das Aschaffenburger Stromnetz eingespeist.
Die Stadtwerke verfolgen das Projekt bereits seit 2019. Die Genehmigungsphase startete 2020, begleitet von zahlreichen Gutachten, u. a. zum Artenschutz. Für die Genehmigungsfähigkeit waren umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen erforderlich, sodass letztlich nur rund ein Viertel der Gesamtfläche von 3,2 Hektar mit Solarmodulen überbaut werden durften“, erklärt Maunz weiter. Den Zuschlag zum Bau der Anlage erhielt die Solai GmbH. Anfang 2024 wurde der Bauantrag gestellt und innerhalb von nur vier Monaten Bauzeit ist nun die Anlage fertiggestellt, erklärt Patrick Sauer, verantwortlicher technischer Bereichsleiter der AVG.
Das Grundstück, das stark vermüllt und verwildert war, wurde im Zuge des Projekts umfassend saniert. Insgesamt mussten neben dem Bauschutt alter Gebäude ca. 30 Tonnen Müll - vorwiegend Kunststoff und etwa 200 Tonnen belastete Erde fachgerecht entsorgt werden. Besondere Herausforderungen stellte die Kampfmittelsondierung dar, denn das Grundstück befindet sich in einer ehemaligen Einflugschneise der Alliierten im 2. Weltkrieg.
„Doch die Anlage trägt nicht nur zur Stromerzeugung bei, sondern fördert auch die Biodiversität und stellt sicher, dass das ehemals belastete Grundstück jetzt wieder sinnvoll genutzt wird“, freut sich Maunz. Besonderer Wert wurde auf den Naturschutz gelegt. Auf der Anlagen- und Ausgleichsfläche wird in Kürze auf rund 2,8 Hektar ein artenreicher Magerrasen angesät. Auf der restlichen Fläche wurden acht heimische Bäume und über 3.000 Büsche zur Schaffung einer ökologisch wertvollen Hecke gepflanzt. Zusätzlich entstanden auf der Ausgleichsfläche drei Zauneidechsenhabitate. Der Zaun der Anlage ist so gestaltet, dass Kleinsäuger problemlos passieren können. Nistkästen für Fledermäuse, Schwalben, Haussperlinge und Höhlenbrüter ergänzen die Maßnahmen.
Die PV-Anlage hat eine Modulleistung von 1.836 kWp und eine Wechselrichterleistung von 1.625 kW. Sie besteht aus insgesamt 3.166 Modulen und umfasst 13 Wechselrichter. Die eingesetzten bifazialen Glas-Glas-Module haben eine höhere Lebensdauer und Energieausbeute gegenüber den in der Regel eingesetzten Glas-Folien Modulen. Den Netzverknüpfungspunkt in das Aschaffenburger Stromnetz stellte die AVG in Eigenregie her. Die eingesetzte Trafostation ist mit zwei 1.000 kVA Transformatoren ausgestattet.
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