Der Einsatz im Innenangriff unter Atemschutz zur Rettung von Menschen und der Brandbekämpfung in einem Gebäude, ja im Brandraum selbst, stellt eine große Herausforderung für Feuerwehrleute dar und ist meist mit einer nicht unerheblichen Gefahr für die Einsatzkräfte selbst verbunden.
Einsätze unter Atemschutzgeräten gehören daher zu den gefährlichsten Tätigkeiten im Feuerwehrdienst. Die Atemschutzgeräteträger werden bei solchen Einsätzen physisch und psychisch stark belastet. Sie müssen daher körperlich und fachlich dafür geeignet sein und die mit diesen Einsätzen verbundenen Gefahren kennen. Der Landkreis Aschaffenburg legt seit vielen Jahren bei der Aus- und Fortbildung für Atemschutzgeräteträger großen Wert darauf, dass die Feuerwehrleute möglichst gut für die oft gefährlichen und äußerts unterschiedliche Einsätze direkt am Feuer vorbereitet werden. In einer stufenweisen Aus- und Fortbildung stehen den Atemschutzgeräteträgern kompetente Ausbilder mit all den im Landkreis vorgehaltenen Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten im Atemschutzzentrum in Goldbach und mit dem holzbefeuerten Brandübungscontainer im Aschaffenburger Hafen zur Verfügung.
Bereits seit 2004 betreiben wir Heißausbildung mit einem vom Freistaat zur Verfügung gestellter gasbefeuerter Brandübungscontainer in Goldbach. Die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger sollte aber noch näher an der Realität in einer letzten Stufe mit einer Schulung in einem holzbefeuerten Brandübungscontainer enden, denn keine bisher vorhandene Simulation, auch nicht mit einer Gasflamme, kann den Rauch und die Hitze eines echten Feuers wirklich abbilden. Im Jahr 2006 riefen daher der Stadt- und der Kreisfeuerwehrverband Aschaffenburg gemeinsam zu einer Spendenaktion für einen holzbefeuerten Brandübungscontainer auf. 2007 war das gemeinsame Ziel erreicht und der neue holzbefeuerte Brandübungscontainer am Kompostwerk in Aschaffenburg konnte 2008 feierlich in Betrieb genommen werden. Anfang der 2020-er Jahre musste der Container aus Platzgründen vom Kompostwerk auf ein Gelände im Bayer. Staatshafen umziehen.
Viele Atemschutzgeräteträger haben ihre Ausbildung mit einem direkten Kontakt zu einem echten Feuer in dem Container abgeschlossen oder sich darin fortgebildet. Für die Landkreisfeuerwehren betreut von Anfang an die Freiwillige Feuerwehr Stockstadt in dankenswerter Weise den Betrieb des Containers. In den letzten 15 Jahren veranstaltete die Stockstädter Feuerwehr für den Landkreis 156 Durchgänge mit insgesamt 1338 Teilnehmern. 12 Feuerwehren aus der Nachbarschaft nutzten ebenso unsere Anlage, wenn es freie Kapazität zuließ. Ein herzliches Dankeschön an die 13 Ausbilder der FF Stockstadt und die anderen unentbehrlichen Helfer im Hintergrund, die unter der Leitung von Rainer Griesemer diesen großen Beitrag bei der Aus- und Fortbildung unserer Atemschutzgeräteträger leisten. Während der Corona-Pandemie stand leider der Betrieb im holzbefeuerten Brandübungscontainer still. Um diesen Stillstand zu überwinden und den Container noch effektiver zu nutzen, wurde nach der Corona-Pandemie eine Kooperation mit der privaten Feuerwehrschule FeuReX aus dem bayerischen Oberhausen begonnen. In den beiden Jahren 2022 und 2023 konnten mit der Firma FeuReX und Mitarbeiter des Atemschutzzentrums Goldbach 16 Durchgänge mit insgesamt 180 Teilnehmer zusätzlich durchgeführt werden. Auch 2024 sind jetzt schon neben den bewährten Terminen der Kameradinnen und Kameraden aus Stockstadt vier zusätzliche Termine mit FeuReX geplant.
Die Kreisbrandinspektion und der Kreisfeuerwehrverband sind stolz auf die gut organsierte Aus- und Fortbildung unserer Atemschutzgeräteträger und bedankt sich bei allen, die dabei mitarbeiten oder ihren Beitrag dazu geleistet haben. Gleichzeitig ruft sie alle Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden auf, die vielfältigen Aus- und Fortbildungsangebote im Landkreis zu nutzen, denn sie sind neben einer guten Ausrüstung die Schlüssel zu einem sicheren und zu einem erfolgreichen Einsatz.
Zeig dein Herz und spendiere der Redaktion einen Kaffee!