Einen großen Raum nahm das Thema Wasser ein. Von der regionalen Notwendigkeit der Bewässerung für vermarktungsfähige Produkte und deren Ertragssicherheit ist Stefan Köhler (Präsident des Bauernverbandes Unterfranken und Kreisobmann von Aschaffenburg) überzeugt. Schließlich nutzt die Landwirtschaft, im Gegensatz zu den sonstigen Wasserverbrauchern, nur einen geringen Teil und führt das Wasser wieder einem natürlichen Kreislauf zu. Als Beispiel nannten die Bauernvertreter einen Hersteller für Kontaktlinsen in der Region, der den vielfachen Anteil an Wasser als die dortigen Landwirte verbraucht und ein Produkt herstellt, dass nur einen Tag genutzt wird. Im Rahmen der Düngeverordnung würden viele Landwirte, trotz einer schlechten Datengrundlage, in „Sippenhaft“ genommen und zu Auflagen gezwungen, die – aus fachlicher Sicht – zu keiner Verbesserung führen. Hier fordern die Bauernvertreter, funktionierende Pilotprojekte vor Ort wieder zuzulassen und von pauschalen Auflagen auszunehmen. Köhler regte an, die Ämter für ländliche Entwicklung mit mehr finanziellen Mitteln auszustatten, um Rückhaltemaßnahmen bei Starkniederschlägen besser in den Griff zu bekommen. Mit den Abgeordneten war man sich schnell einig, dass sowohl bei der Wassernutzung als auch im Rahmen der Düngeverordnung eine bessere Datengrundlage geschaffen werden muss. Außerdem müsse wieder mehr fachlicher Sachverstand einfließen, so die Bauernverbandsvertreter unisono.
Auch beim Thema Flächenverbrauch wurde es emotional. Aus der Sicht der FDP müsse die finale Entscheidung immer bei den Kommunen bleiben. Vom Bauernverband wurde gefordert, eine größere Aufmerksamkeit auf die Innenentwicklung zu legen. Konkret forderten die Bauernverbandsvertreter finanzielle Mittel für die Entwicklung nach Außen zurück zu halten, wenn im Innenraum Entwicklungspotential vorliegt. Bei der Frage nach dem Umgang der Landwirte mit der Klimaänderung zählten die BBV-Vertreter/-innen gleich ein ganzes Bündel auf. Festgestellt wurde auch, dass sich viele Landwirte noch mehr mit dem Boden und Bodenlebewesen (Mikrobiom) beschäftigen und sehr innovativ unterwegs sind. Um dies zu begleiten, fordert die Verbandsspitze eine wissenschaftliche Aufarbeitung mit Förderung. Einzelne vertretbare Bereiche in der Gentechnik sollen stets mit großem Verantwortungsgefühl weiterbegleitet werden, um die eigene Pflanzenzüchtung erfolgreich im Markt zu halten. Abhängigkeiten für Landwirte und Patentierungen lehnt der Bauernverband jedoch stets ab. Auch weitere regionale Themen wurden in dem kompakten und engagierten Gespräch behandelt. Christoph Skutella und Dr. Helmut Kaltenhauser zeigten sich nicht nur interessiert, sondern auch fachlich gut vorbereitet.
Bildbeschreibung (von links): Elmar Konrad (BBV-Geschäftsführer), MdL Dr. Helmut Kaltenhauser (FDP), Reinhard Wolz (BBV-Kreisobmann MSP), Stefan Köhler (BBV-Präsident Unterfranken), Silvia Zieger (BBV-Kreisbäuerin AB), Jochen Herberich (BBV-Kreisobmann MIL), Ronja Brunner (BBV-stellv. Kreisbäuerin AB) und MdL Christoph Skutella (FDP).