Patientenversorgung durch kommenden Warnstreik gefährdet

Aschaffenburg
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Die Gewerkschaft Verdi hat dem Klinikum Aschaffenburg-Alzenau mitgeteilt, dass am kommenden Dienstag, 14. und 15. März, zeitgleich beide unfallchirurgischen Stationen am Standort Aschaffenburg bestreikt werden.

Klinikumsgeschäftsführer Sebastian Lehotzki kritisiert das Vorgehen von Verdi scharf: „Mit dem zeitgleichen Streik auf beiden Unfallchirurgischen Station wird es uns äußerst schwerfallen, die Patientenversorgung sicherzustellen. Der Ausfall von 74 Betten einer einzelnen Fachrichtung ist kaum zu kompensieren." Auf den unfallchirurgischen Stationen liegen fast ausschließlich Notfälle. Die Notdienst-Vereinbarung mit der Gewerkschaft sollte die Notfallversorgung im Falle eines Streiks sicherstellen. In diesem Punkt waren sich Klinikum und Gewerkschaft einig. „Aus unserer Sicht ist der Streik in diesem Bereich nicht mit einer ausreichenden Notfallversorgung in Einklang zu bringen," betont Lehotzki nochmals deutlich. Das Klinikum prüft zwar derzeit alle Optionen, darunter auch juristische Möglichkeiten, aber angesichts der Tatsache, dass auch alle bayerischen Krankenhäuser in kommunaler Hand zur gleichen Zeit bestreikt wer-den, können Patienten nicht in großem Umfang in Häuser in der Region verlegt werden. „Wir unternehmen alles, um die Patienten auch in der kommenden Woche gut zu versorgen", bekräftigt Lehotzki. „Das Streikrecht ist ein hohes Gut, das wir selbstverständlich anerkennen. Dennoch fehlt uns für die Auswahl der bestreikten Bereiche jedes Verständnis, denn es kann die Notfallversorgung der Menschen am bayerischen Untermain gefährden." Auch Pflegedirektorin Ulrike Strobel kritisiert die Aktion: „Dieser Streik der unfallchirurgsichen Stationen wird auf dem Rücken aller anderen Pflegenden des Klinikums ausgetragen. Da hätte ich von Verdi etwas mehr kollegialen Weitblick erwartet." Das Klinikum muss im Hinblick auf den kommenden Streik bereits jetzt verschiebbare Eingriffe aller Fachrichtungen absagen, um Kapazitäten für die Versorgung der unfallchirurgischen Patienten zu schaffen. Wichtig für Patienten zu wissen: Sollte es bedauerlicherweise nötig sein, dass ein geplanter Eingriff abgesagt werden muss, setzen sich Mitarbeitende des Klinikums mit den Betroffenen in Verbindung.


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