149 Feuerwehrführungskräfte des Landkreises haben an der jährlichen Winterschulung teilgenommen

Aschaffenburg
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Am Samstag, 04. März 2023, fand in der Kleinostheimer Maingauhalle eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung für die Feuerwehrführungskräfte des Landkreises Aschaffenburg statt. 

Ausbildungs-Kreisbrandinspektor Thilo Happ und Kreisbrandinspektor Otto Hofmann konnten rund 149 Feuerwehrleute aus 31 Wehren willkommen heißen.

Im ersten Tagesordnungspunkt referierten Jochen Stromberg und Thomas Leibl vom THW Ortsverband Alzenau über das Thema Hochwasserschutz und Sandsackverbau. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die einsatztaktische Auslegung von Sandsackwallen gelegt. Weiterhin gaben die ehrenamtlichen THW-Kräfte nützliche Tipps für das befüllen, transportieren und palettieren von Sandsäcken.

Stadtbrandrat Mark Weigand von der Feuerwehr Aschaffenburg stellte in seinem Vortrag die in Aschaffenburg im Juni 2022 eingeführte Feuerwehr-Rente in den Fokus. Er stellte das Konzept und den Aufbau für die Feuerwehr Aschaffenburg vor. Weiterhin wurden die Entwicklung und die Hintergründe zur Einführung der Feuerwehr-Rente beleuchtet.

Nach der Mittagspause informierte Brandamtmann Andreas Bömmel von der Feuerwehrschule Würzburg über das Thema „Handlungs- und kompetenzorientierte Feuerwehrausbildung“.

Bömmel ging in seinem Vortrag auf die neuen Rahmenbedingungen des Lernens ein. Er gab Tipps in seinen Ausführungen, wie eine Ausbildung aufgebaut und durchgeführt werden kann. Diese muss selbstverständlich auf das Ausbildungsziel und die Zielgruppe (Kinderfeuerwehr / Jugendfeuerwehr / Modulare Truppausbildung Atemschutzgeräteträger /…) abgestimmt sein. Aktuell wird die FwDV 2 überarbeitet und dementsprechend angepasst. Ferner sind die Ausbildungsleitfäden in Überarbeitung. Die staatlichen Feuerwehrschulen in Bayern werden ab dem kommenden Jahr Standortschulungen „Ausbilden“ anbieten. In seinem Vortrag stellte KBM Ostheimer das überarbeitete ABC-Konzept des Landkreis Aschaffenburg  vor. Er startete seine Ausführungen mit den Grundlagen aus der FwDV 500 und dem neu veröffentlichten „ABC-Konzept Bayern Dekontamination“ der bayerischen Feuerwehrschulen. Nach einer kurzen Definition des Begriffs „Dekontamination“ wurde die Ordnung des Raumes im ABC-Einsatz sowie der Dekon-Platz skizziert. Im Anschluss wurden die verschiedenen Dekon-Stufen der FwDV 500 erläutert und aufgezeigt, wie sie im vorgestellten Konzept Anwendung finden. Als Abschluss des Vortrags wurden die Vorhaltungen des Landkreises Aschaffenburg für den Bereich Dekontamination, insbesondere der 2021 in Dienst gestellte AB-Dekon, vorgestellt. Als weiteren Tagesordnungspunkt konnte Marco Engelhardt von der Firma Decontex am Rednerpult begrüßt werden. In seinen Ausführungen ging er auf den Umgang mit kontaminierter Schutzkleidung ein, welche ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellen kann. Grundgedanke hierbei war die Sensibilisierung der verantwortlichen Feuerwehrführungskräfte. Decontex ist Marktführer im Bereich Kohlendioxid (CO2) Dekontamination von Einsatzkleidung. Bei der (CO2) Dekontamination werden alle Schadstoffe aus den Kleidungsstücken auf materialschonende Weise entfernt. Dieses Verfahren deckt die chemische, biologische und physikalische Dekontamination vollumfänglich ab.

Kreisbrandmeister Norbert Ries referierte für den verhinderten Leiter des Fachreferats Wettbewerbe / Leistungsprüfung Andreas Waldschmitt. Der Referent ging in seiner Ausführung auf die verschiedenen Leistungsprüfungen und Stufen (Die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz / Die Gruppe im Löscheinsatz / Jugendleistungsprüfung) ein. Ries forderte die Feuerwehren auf mehr Leistungsprüfungen durchzuführen da hier Grundtätigkeiten des Feuerwehrdienstes geübt und Fahrzeugkenntnisse vertieft und gefestigt werden. Katja Roth, die Fachberaterin PSNV-E (Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte) im Kreisfeuerwehrverband stellt ihren Tätigkeitsbereich vor. Sie bat den Teilnehmern Schulungen im Vorfeld zu belastenden Einsätzen und zur Stressbewältigung an. Außerdem informierte die Referentin über Unterstützungs- und Nachsorgemöglichkeiten seitens des Fachreferats. In allen Pausen bestand die Möglichkeit, sich in der Fachausstellung der Firmen Brandschutz Schimpf und Weinhold Feuerwehrbedarf sowie bei der Schlauchwerkstatt über deren Produktpalette zu informieren. Das Fachreferat Ausbildung im Kreisfeuerwehrverband stellte das im vergangenen Jahr angeschaffte Feuerwehreinsatzsimulationsprogramm vor. Am Ende des Tages bedankte sich Kreisbrandinspektor Happ bei allen Referenten für die interessanten Ausführungen, bei der Feuerwehr Kleinostheim für die ausgezeichnete Bewirtung sowie bei der Gemeinde Kleinostheim für das Bereitstellen der Räumlichkeiten und bei allen Teilnehmern der Winterschulung für ihr Kommen. Weiterhin wünschte er allen einen guten Nachhauseweg und ein schönes Restwochenende. 

Bilder und Text: KBM Markus Fischer


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