Stadtwerke Aschaffenburg trotzen Corona-Krise

Aschaffenburg
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Die Stadtwerke Aschaffenburg haben trotz anhaltender Corona-Beschränkungen und den steigenden Erdgaspreisen seit Mitte 2021 einen Überschuss von 3,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist – nicht zuletzt dank staatlicher Hilfen zum Ausgleich pandemiebedingter Verluste – etwas mehr als erwartet. Davon fließen 600.000 Euro in die Kasse der Stadt Aschaffenburg. 3 Millionen Euro verbleiben bei den Stadtwerken – für anstehende Investitionen und um für Engpässe aus der Erdgaskrise gewappnet zu sein.

„Das Ergebnis spiegelt nicht nur wider, dass wir als kommunales Unternehmen wirtschaften können. Gerade in den Krisenzeiten der Pandemie haben wir bewiesen, dass die Stadtwerke mit allen ihren Mitarbeiter*innen ein verlässlicher Partner für die vielfältigen Aufgaben der Daseinsvorsorge in Aschaffenburg sind", sagt Stadtwerke-Chef Dieter Gerlach. Und nicht nur das: „Die Stadtwerke treiben neben ihren Versorgungsaufgaben auch die Energiewende für Aschaffenburg mit Vehemenz voran."

Gewinne tragen Verluste

Wesentlich zum Gesamtergebnis des kommunalen Unternehmensverbundes hat erneut die Aschaffenburger Versorgungsgesellschaft (AVG) beigetragen. Bei Investitionen in Höhe von rund 12 Millionen Euro, insbesondere für die Netzinfrastruktur sowie in die Technik und Digitalisierung, erwirtschaftete die AVG einen Überschuss von 9,3 Millionen Euro. Auch wenn das Ergebnis das niedrigste der vergangenen fünf Jahre ist, liegt es rund 800.000 Euro über den Erwartungen. Denn die befürchtete Insolvenzwelle von Gewerbekunden wie auch Zahlungsausfälle bei Privatkunden fielen weniger massiv aus als angenommen. Nach dem bereits im August 2020 die AVG im Wettbewerberverfahren erneut die Konzessionen für das Strom- und Erdgasnetz für weitere 20 Jahre gewonnen hat, bleiben auch das Fernwärmenetz für weitere 20 Jahre und das Wassernetz für 40 Jahre in der Verantwortung der AVG. Die Konzessionsverträge mit der Stadt wurden im Oktober 2021 unterschrieben. „Die Konzessionen stellen eine wichtige Geschäftsgrundlage für die AVG dar und bieten uns Planungssicherheit für die Zukunft", erklärt Dieter Gerlach.

Die Aschaffenburger Bäder- und Eissporthallen GmbH (ABE) schloss 2021 mit einem Verlust von 2,1 Millionen Euro ab. Das Defizit fiel dank Corona-Hilfen in Höhe von 200.000 Euro, zeitweiser Schließung der Einrichtungen, Kurzarbeit und Einsatz des Personals in anderen Betrieben des Stadtwerke-Verbunds um 300.000 Euro niedriger aus als angenommen. Auch der Verlust von 2,4 Millionen Euro der Verkehrsbetriebe lag durch kräftige Corona-Hilfen und einer neuen Aufteilung der Fahrscheinerlöse innerhalb der Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain (VAB) um 700.000 Euro niedriger als erwartet. Auf das Minus der Parkhäuser von 323.000 Euro wurde bereits mit einer Erhöhung der Parkgebühren reagiert. Die Abfallentsorgung erzielte dagegen – nach roten Zahlen in den Vorjahren – in 2021 ein leichtes Plus von 200.000 Euro. Grund hierfür war eine Erhöhung der Abfallgebühren – erstmals nach 25 Jahren – im Juli 2021 um durchschnittlich 5,9 Prozent.

Gewaltige Herausforderungen in der Zukunft

Doch einfach ein „weiter so" wird es nicht geben. „Die Stadtwerke stehen vor immensen Aufgaben", sagt Stadtwerke-Chef Dieter Gerlach und meint damit nicht nur die explodierenden Energiepreise aufgrund der Coronapandemie, Ukraine- und Gaskrise. Zu den wichtigen Aufgaben des Unternehmensverbundes gehören auch der weitere Ausbau einer klimagerechten Energieversorgung und -erzeugung sowie attraktive wie nachhaltige Mobilitätsangebote und die kontinuierliche Instandhaltung der gesamten Versorgungsinfrastruktur. Angesichts der Energiepreisentwicklung erhofft man sich in Aschaffenburg das die Einsicht zur Notwendigkeit des massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien deutschlandweit aber vor allem auch in der Region in allen gesellschaftlichen Kreisen deutlich zunimmt. So arbeiten die Stadtwerke beispielsweise konsequent und mit Hochdruck an ihrer Wasserstoff-Strategie. Für ein wasserstoffbetriebenes Müllauto und zwölf Brennstoffzellen-Busse haben die Stadtwerke bereits Förderzusagen erhalten. Weiter stehen auf der Zukunftsagenda eine eigene Wasserstofftankstelle sowie die eigene Wasserstoff-Produktion.

Für Aschaffenburg und ihre Bürger*innen

Die Stadtwerke sind jedoch weit mehr als nur ein kommunaler Dienstleister für die Energie- und Wasserversorgung, den Öffentlichen Personennahverkehr, die Abfallentsorgung oder für den Betrieb der Parkhäuser und der Aschaffenburger FreizeitWelt mit Bädern, Sauna und Eishalle. Sie sind vor allem auch ein großer und zukunftssicherer Arbeitgeber der Stadt für 555 Mitarbeiter*innen (Vollzeitäquivalent), davon 31 Auszubildende in 11 verschiedenen Ausbildungsberufen. Darüber hinaus nahmen die Stadtwerke mit Investitionen von insgesamt 14,6 Millionen Euro in 2021 Leistungen anderer regionaler Unternehmen in Anspruch und sicherten so weitere Arbeitsplätze vor Ort. Zusätzlich erhält die Stadt Aschaffenburg von den Stadtwerken insgesamt 12,8 Millionen Euro durch Konzessionsabgaben, die Gewinnabführung, die Erstattung von Verwaltungskosten sowie die direkte Übernahme der Verluste aus dem Betrieb der Busse und Freizeiteinrichtungen, die letztlich wieder den Bürger*innen der Stadt zugutekommen. Im jetzt erschienenen Fortschrittsbericht auf https://www.stwab.de/Unternehmen-Nachhaltigkeit/Wir-ueber-uns/Fortschrittsbericht.html stellen wir reich bebildert und illustriert das Leistungsspektrum der Stadtwerke und ihrer Tochtergesellschaften dar.


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