1.500 Menschen bei „Nacht der offenen Kirchen“

Aschaffenburg
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Menschen in Bewegung gebracht: Das hat nach zweijähriger Zwangspause aufgrund der Coronapandemie die ökumenische „Nacht der offenen Kirchen“ in Aschaffenburg. Nach Schätzung des Veranstalters waren am Freitag vor Pfingsten, 3. Juni, etwa 1500 Menschen in der Aschaffenburger Innenstadt unterwegs. Sie konnten an diesem Abend wieder unterschiedliche Formen von Kirche erleben.

Das ging schon mit den ökumenischen Eröffnungsgottesdiensten los. Während in der Christuskirche der katholische Dekan Martin Heim und der evangelische Dekan Rudi Rupp eine klassische Wort-Gottes-Feier zelebrierten, gab es parallel dazu in der Agathakirche einen Frauengottesdienst. Dieser wurde gestaltet von den beiden Koordinatorinnen der „Nacht der offenen Kirchen“, Pfarrerin Ulrike Gitter und Gemeindereferentin Eva Meder-Thünemann. Sie stellten starke und mutige Frauen in den Mittelpunkt, die sich im Großen und im Kleinen für eine bessere Welt einsetzen. Eindrucksvoll unterstrichen die in der Kirche aufgestellten großflächigen Bilder der Künstlerin Sunset Schneider das Anliegen des Gottesdienstes.

Bunt ging es dann auch an den insgesamt 13 Veranstaltungsorten weiter. So konnte man im Schönborner Hof bei Caritas, Katholischer Arbeitnehmer-Bewegung (KBA) und Diakonie zu Cocktails Klezmermusik lauschen und sich bei verschiedenen Mitmachaktionen beteiligen. Im Martinushaus war der Mitsing-Workshop zu Taizé-Gesängen, den die altkatholische Gemeinde veranstaltete, regelrecht überlaufen, und den Eselspaziergängen im Schöntal schlossen sich jeweils 30 Menschen an. Während in der Muttergotteskirche die Band „Mainherzschlag“ mit gefühlvollen Balladen die Passanten von der Schlossgasse in die Kirche lockte, begeisterte in der Sandkirche das Duo „Adfina“ mit jüdischer Musik.

Eine ganz eigene Atmosphäre entwickelten die Klangmalereien zum Sonnengesang des heiligen Franziskus in der vollbesetzten und sparsam beleuchteten Schlosskapelle. Sie gehörte mit der Katharinenkapelle, der Gruft der Muttergotteskirche und der Kapelle im Schönborner Hof zu den Orten, zu denen man im Alltag nur selten Zutritt hat. Spannend war auch die Mischung zwischen konzertanten Angeboten, wie das Orgelkonzert in der Stiftskirche oder das Klavierkonzert in der Christuskirche, die zum Zuhören einluden, oder beispielsweise der Bibliolog mit Jazzmusik oder die Gottesbilderausstellung im Martinushaus, die auf die Beteiligung der Teilnehmer setzten.

Das alles war nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Programm. Der Satz „Es ist gar nicht so leicht, sich zu entscheiden, wo man hingeht“ war des Öfteren von Teilnehmern zu hören. Viele brachten deswegen gleich ihre Hoffnung auf die nächste Veranstaltung zum Ausdruck. Allerdings ist laut Vorbereitungsteam aktuell nicht sicher, ob es die Aschaffenburger „Nacht der offenen Kirchen“ weiterhin geben wird. Die Sparzwänge bei den Kirchen und das Wegfallen von Stellen im Bereich Citypastoral und Verwaltung bei der katholischen Kirche hätten schon diesmal bei der Vorbereitung zu Engpässen und Problemen geführt. Die Besucher der diesjährigen „Nacht der offenen Kirchen“ würden etwas vermissen.


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