„Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist“, heißt es in der dazugehörigen Bauernregel. Das ist die wichtigste Regel im Wonnemonat Mai. Jetzt kann der Garten mit „Volldampf“ bepflanzt werden, ohne das mit großem Schaden durch Nachtfrost zu rechnen ist. Es ist jedes Jahr das Gleiche. Wer Zeit, Geld und Schaden von sich abwenden will, hält sich daran. Und die Könner unter uns werden mir das bestätigen, denn schließlich haben wir schon alle, mehr oder weniger, unser Erlebnis gehabt. Also mir hat es um die eingesetzten und erfrorenen Pflänzchen immer leid getan. Ich fühlte mich auch immer, auch heute noch, verantwortlich. Ist die Pflanzfläche heute auch klein und überschaubar, das Risiko ist immer das Gleiche. Die empfindlichen Sachen kommen in diesem Jahr nach dem 15. Mai in die Erde. Bei mir werden das im Wesentlichen meine Kürbisse und Sonnenblumen sein.

Doch, wer ist eigentlich die Kalt Sophia? Sophia von Rom war eine frühchristliche Märtyrin des 4. Jahrhunderts, die um 304 während der Diokletianischen Christenverfolgung starb. Sie wurde auf dem Friedhof der Heiligen Gordianus und Epimachus bestattet. Papst Sergius II. ließ um 845 einen Teil der Reliquien unter dem Hochaltar der Kirche San Martino ai Monti beisetzen, während Bischof Remigius von Straßburg andere Reliquien ins Kloster Eschau brachte. Die Attribute der heiligen Sophia sind Palme und Buch, aber auch Trog und Schwert. Ihr Gedenktag ist der 15. Mai. Geboren in Italien. Verstorben 304 n. Chr. in Rom, Italien. Die hl. Sophia wird gegen Spätfröste und für das Gedeihen der Feldfrüchte angerufen, da man sie zu den Eisheiligen zählt, „Kalte Sophie“. Sie ist die letzte in der Reihe der Eisheiligen, die in Mitteleuropa zu den meteorologischen Singularitäten zählen. Laut Bauernregel wird das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der „Kalten Sophie“ stabil. Bedingt durch die gregorianische Kalenderreform ist der tatsächliche Bezugstag der Bauernregel erst einige Tage später.

Ja, der Wonnemonat Mai hat uns dann endlich voll im Griff. Warum aber ist der Mai ein Wonnemonat? Die Bezeichnung Wonnemonat stammt ursprünglich wohl vom althochdeutschen Wort "wunnimanod" oder "winnimanod". "winni" bedeutete dabei Weide. Der Mai war also der erste Weidemonat für die Tiere, auch verbunden mit dem Almauftrieb in den Alpen. Ja, so ist das. Wir rasen auf den 21. Juni zu, den längsten Tag im Jahr, und können uns wieder länger im Garten oder im freien aufhalten. Alleine der Gedanke macht Laune und lässt uns wieder mehr aktiv sein, was letztendlich Körper und Geist mehr bewegt und uns hoffentlich von den großen und kleinen „Alltagssorgen“ etwas ablenkt. Machen Sie bitte das Beste daraus und genießen Sie den Mai! Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (70) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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