Wenn ich etwas wollte, musste ich etwas unternehmen

Ei Gude wie
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Anspruch und Wirklichkeit sind zwei, die uns unser Leben lang begleiten können. Ob wir mit ihnen glücklich sind oder verzweifeln, liegt dabei ganz alleine an uns selbst.

Im Idealfall sind sie identisch, heißt gleich, da müssten doch alle glücklich und zufrieden sein, denkt man. Weit gefehlt. Oft sind die, deren Ansprüche erfüllt sind, die also alles haben, die Unglücklichsten. Na, weil sie nach immer MEHR streben und dabei scheinbar die Balance verloren haben. Und die, die mit ihren Ansprüchen tiefstapeln und demnach nicht so viel haben, eher glücklich sind, weil sie zufriedener sind.

Was ist dabei aber eigentlich der Anspruch? Ganz einfach, der Anspruch ist das, was ich erwarte, mir wünsche oder ausgerechnet habe, eben was ich will. Dabei rede ich jetzt zunächst von dem, was ich mir selber erschaffe. Mit Verstand und Händen. Das sind Ansprüche, für deren Verwirklichung ich etwas tun muss, damit ich sie mir leisten kann. Mich verfolgt das schon mein Leben lang. Wenn ich etwas wollte, musste ich etwas unternehmen. Ein Zauberwort war sparen. Gemeint ist Geld ansparen für das erste Fahrrad, für den Führerschein und für das erste Auto. So ist das im Leben langgelaufen. Erst war der Wunsch, dann der Sparplan und dann die Anschaffung.

Natürlich gibt es noch Ansprüche an andere. Das könnten die Eltern sein, aber auch Vater Staat. In der Schulzeit hieß es immer, du lernst nicht für die Schule, sondern für das Leben. Kluger Spruch. Letztendlich bestimmte dein Schulabschluss deine Möglichkeiten der Ausbildung und deines späteren Berufes. Und der sagt dann, mit welchem Einkommen du auskommen musst. So war das und ist es heute immer noch. Wir sind in erster Linie alle für uns selber verantwortlich. Natürlich spielt das Elternhaus, in das du hineingeboren wirst immer noch eine entscheidende Rolle dabei. Stellt so zusagen die Weichen. Trotzdem kann man später noch durch eigenes Engagement auf andere Züge aufspringen.

Und die Wirklichkeit ist das, was es tatsächlich gibt oder ist. Da können schon Welten zwischen Anspruch und Wirklichkeit sein. Wichtig ist, dass man das auch merkt und sieht, und zwar wahrhaftig. Wenn Anspruch und Wirklichkeit übereinstimmen, ist alles in Ordnung. Wenn nicht, muss man etwas tun, also selbst Initiative ergreifen und die Ärmel hochkrempeln. Nichtstun erfüllt keine Ansprüche. Selbst bei Vater Staat muss mindestens ein Antrag gestellt werden.

Wenn fehlende Eigeninitiative zu Neid und Missgunst führt, ist der Irrweg ins Unglück schon beschritten. Wir sollten alle versuchen, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Wenn wir dabei noch relativ gesund sind, haben wir schon die halbe Ernte eingefahren. Unsere Ansprüche sollten wir immer am Möglichen und Machbaren orientieren. Wenn wir dann noch unsere Höflichkeit und Freundlichkeit auffahren, geht alles gut. Wie sagt eine indische Weisheit: „Das Lächeln das du aussendest, kehrt zu dir zurück!“

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (70) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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