Und wir haben es auch schon am eigenen Leib erlebt oder miterlebt. Es gibt nun einmal Zeitgenossen, die einem den Krümmel unter den Fingernägeln nicht gönnen. Das macht auch nichts, wir müssen uns nicht alle Mögen. Das verlangt auch keiner. Nur in Ruhe lassen, das wäre schon in Ordnung. Ja, das wäre es. Doch es gefällt nicht jedem. Damit müssen wir leben.

Mitleid ist die gefühlte Anteilnahme an Schmerz und Leid anderer. Besonders ausgeprägt im familiären- und freuenden Kreis. Wichtig finde ich dabei, dass man diesem Gefühl auch Worte verleiht und Taten folgen lässt. Also nicht nur zuschauen, sondern auch verbal mitteilen und Hilfe anbieten, gerade im Familien- und Freundeskreis. Ja, so sollte es sein. Das macht Freundschaft im Wesentlichen aus, wenn Freunde aktiv mitleiden.

Als Neid bezeichnet man den Wunsch der neidenden Person, selbst über mindestens als gleichwertig empfundene Güter, materieller oder nichtmaterieller Art, wie die beneidende Person zu verfügen. Bei Männern oft verbreitet. Nachbar fährt ein großes teures Auto, ach, so ein Auto hätte ich auch gerne. Wohl dem, der diesem Wunsch widerstehen kann. Noch besser, wenn er sich mit dem Nachbarn freut. Ganz besonders wichtig dann, wenn man sich so ein großes Auto nicht leisten kann. Sonst geht es euch wie den süchtigen Neidern. 'Ein neidisches Herz hat Qual und Schmerz', man könnte auch sagen: 'Wer neidet, der leidet.'.

Noch viel schlimmer ist aber der Verlust an Lebensqualität, denn du kannst nicht mehr agieren, sondern nur noch reagieren. Dabei geht die Lust am Leben verloren. Also sind wir nicht neidisch, sondern erfreuen uns an dem, was wir unser Eigen nennen können und sind damit zufrieden. Ja, so sollte es sein. Ich erfreue mich an dem, was ich habe. Alles andere ist für mich nicht wichtig. Gleichwohl sind Träume erlaubt. Warum auch nicht? Ich kann von einem größeren Auto träumen, ohne dass ich neidvoll auf jene Blicke, die ein solches Gefährt schon längst ihr Eigen nennen.

Im Zitat von Robert Lembke steckt aber ein anderer Sinn. Nämlich der, dass du für 'Neid' hart arbeiten musst und dabei noch erfolgreich sein und dass Geleistete allgemeine Zustimmung finden muss. Dann entsteht über das Erbrachte eine Art von Achtung oder gar Hochachtung und Respekt. Dazu gehört natürlich auch eine gehörige Portion Toleranz und Wertschätzung. Auch das kennen wir. Alle gaffen mich an, wenn ich Pause mache und keiner guckt, wenn ich mir den Buckel krumm schaffe, mir also die Pause verdient habe. Da bin ich geneigt zum Schaffer zu sagen: Die bewundernden Blicke, wenn dich einer beim Arbeiten beobachtet, hast du nicht nötig, und die Blicke, wenn du eine Pause machst, ignorieren wir. Mach dein Ding. Darauf kommt es an. Das geschenkte Mitleid vernachlässigen wir, indem wir es bei dem Belassen der es ausspricht.

Seien Sie weiter sich selbst treu und schauen nicht auf andere. Haben Sie sich im Fokus! Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (70) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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