Erste Hilfe kann Leben retten

Ei Gude wie
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Mal Hand aufs Herz, wissen Sie wann Sie ihren letzten Erste-Hilfe-Kurs gemacht haben? Also ich weiß es.

Es war vor drei Jahren. Ich belege so alle 5 Jahre einen Kurs, in zwei Jahren bin ich wieder dran. So eine Auffrischung schadet niemandem und ist leistbar. Der letzte Tageskurs hat 35 Euro gekostet. Als ich noch einen Dienstführerschein hatte, musste neben jährlichen Unterweisungen alle drei Jahre ein Kurs nachgewiesen werden und alle fünf Jahre eine ärztliche Untersuchung zur Tauglichkeit gemacht werden. Ja, das waren Zeiten, die sind heute für mich passé.

Aber im Ernst, Erste Hilfe kann Leben retten. Am 10. September ist der Welt-Erste-Hilfe-Tag. Dieser Tag soll uns alle daran erinnern, wie wichtig die richtige Nothilfe bei Unfällen oder Katastrophen ist. In Deutschland sind wir alle dazu verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Dazu werden von vielen Organisationen Kurse angeboten. Die Angst vieler Helfer, durch einen Fehler den Zustand der Person zu verschlimmern, ist im Notfall unbegründet. Der einzige Fehler, den man machen kann, ist, nichts zu tun. Für unterlassene Hilfeleistung kann man bestraft werden. Die unterlassene Hilfeleistung ist ein echtes Unterlassungsdelikt, bei dem allein das Unterlassen des Täters, das Nichtleisten der Hilfe, zur Erfüllung des Tatbestands ausreicht. Vollendet ist die Tat, sobald der Täter seinen Entschluss, nicht zu helfen, nach außen kundtut beziehungsweise betätigt. Strafrechtlich findet sich die allgemeine Hilfeleistungspflicht negativ formuliert als unterlassene Hilfeleistung im § 323c StGB des Strafgesetzbuches. Strafbar macht sich, wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist. Ja, so ist das. Die berüchtigten Gaffer setzen da noch einen drauf, in dem sie das Ganze filmen und so das Unglück Betroffener in den sozialen Netzwerken zur Schau stellen. Ich finde das abscheulich.

Sie erinnern sich noch, als Sie ihren Führerschein gemacht haben, da war die Teilnahmebestätigung, dass man an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen hast, Voraussetzung für die Führerscheinprüfung. Ohne Kurs kein Führerschein. Manchmal können Dinge so einfach sein. Heute bleibt es jedem selber überlassen, ob er zur Auffrischung einen Kurs belegt oder eben nicht. Ich kann das jedem nur ans Herz legen, denn auch in der Ersten Hilfe hat es über die Jahrzehnte Veränderungen gegeben. Ich kann jetzt im Einzelnen nicht darauf eingehen. Nur eines, den Defibrillator hat es 1970, als ich Führerschein machte, noch nicht gegeben. Ein Defibrillator, auch Schockgeber oder im Fachjargon und als Handelsname Defi bekannt, ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation und unter Umständen zur Kardioversion. Ein Defibrillator verbessert die Chancen einer erfolgreichen Herz-Lungen-Wiederbelebung, kann sie aber nicht ersetzen. Wer geholfen haben will, sollte auch in der Lage und dazu bereit sein, anderen zu helfen.

Für den Notfall gewappnet zu sein, ist für mich Bürgerpflicht. Dazu gehören noch ein Organspendeausweis, eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht. Dann passt es. Ei Gude, wie!

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (70) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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