Eile mit Weile, denn du kannst es sowieso nicht ändern

Ei Gude wie
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„Eile mit Weile! Das war selbst Kaiser Augustus' Devise!“, ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832).

"Eile mit Weile" mit Hanna Pfeil und Hans-Joachim Sobottka war auch eine Radiosendung des Hessischen Rundfunks und lief immer Samstagsvormittags. Am 21. April 1979 meldet der HR selbst: "Eile mit Weile" feiert Jubiläum. Im HR-Hörfunk läuft die 1000. Sendung des Verkehrsmagazins "Eile mit Weile". Die mehrfach "für hervorragende publizistische Leistungen zur Förderung der Sicherheit im Straßenverkehr" ausgezeichnete Hörfunkreihe wird seit der ersten Ausstrahlung am 23. Oktober 1959 von Hanna Pfeil und Hans-Joachim Sobottka moderiert. Die Sendung lief über 20 Jahre in HR 1. Ich habe die Sendung immer gerne gehört.

Zwei großartige Moderatoren, Hanna Pfeil und Hans-Joachim Sobottka. Ja, und ich kann mich heute noch an die Stimmen erinnern. Gutes harmonisches Team. Nicht abgehoben und belehrend. Ich will jetzt nicht bedauern, dass sie nicht mehr da sind, aber sie sind Teile meines Lebens als Radiohörer. Heut machen das andere und die haben auch ihre Fan-Gemeinde. Heute fahre ich nicht mehr soviel mit dem Auto. Früher habe ich immer an die Beiden gedacht, wenn auf der Straße viel los war und es nicht vorwärts ging. Eile mit Weile, denn du kannst es sowieso nicht ändern und schon ging es besser.

Eile mit Weile, sagt man dafür, dass sich jemand für wichtige Entscheidungen oder Ziele auch unter Druck ausreichend Zeit nehmen sollte, um durch bedachtes Handeln Fehler zu vermeiden und somit erfolgreich zu sein. Ja, so kann man es umschreiben, wenn man schadlos durch das Leben eilt. Eben, Eile mit Weile!

Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Keine Frage. Trotzdem sollte es die Schnur aller Dinge sein, die wir tun. Ob jung, ob alt, keiner von uns ist davor gefeit, in Hektik zu verfallen. Und dabei geschehen dann immer die meisten Fehler, manchmal mit fatalen nicht mehr reparablen Folgen. Heute sagt man gelegentlich auch "ich muss entschleunigen", also langsamer machen. Die Ruhe bewahren, denn in der Ruhe liegt die Kraft, so sagt der Volksmund. So sage ich auch bei kniffligen Aufgaben: Ich mache langsamer, dann bin ich früher fertig. Und das stimmt doch auch sehr oft. Wenn man etwas schnell erledigen will, macht man Fehler, die Zeit und Geld kosten. Zwei kostbare Ressourcen mit denen man achtsam umgehen sollte.

Warum sage ich das alles? Na ja, wir leben in einer schnelllebigen Zeit. In dem Gerangel und Getöse gehen auch unsere Werte verloren. Werte, für die es sich lohnt, dass wir uns Zeit nehmen. Es geht nicht nur um höfliche Umgangsformen, es geht um Anerkennung und Respekt. Wir hätten jetzt in der Pandemie Zeit gehabt, in uns zu gehen. Das haben leider sehr wenige gemacht, so scheint es mir. Die maskenlose Zeit ist wieder angebrochen, Abstand wird kaum noch gehalten. Es wird wieder gedrängelt, als wäre nichts gewesen. Schade! Dabei gilt: Wer nichts aus den Fehlern seiner Vergangenheit lernt, der wird die Fehler wieder wiederholen.

Zum Autor

Er sei ein waschechter Neuenhaßlauer, sagt er von sich selbst. Helmut Müller (69) ist in Neuenhaßlau als 4. von 7 Kindern geboren und ein typisches Nachkriegskind dazu. Seine Mutter Hessin und evangelisch, sein Vater Sudetendeutscher und katholisch, aber kein Flüchtling, sondern Kriegsgefangener, der nicht in seine angestammte Heimat zurückkonnte. Er wächst in einem 4 Generationen Haus mit den Eltern, sechs Geschwistern, Oma und Opa sowie Onkel und der Ur-Großmutter auf. Der Spielplatz war die Straße. In der Volksschule, die er mit dem Hauptschulabschluss beendete, war deutsch seine erste Fremdsprache die er lernen musste. In späteren Jahren hat er seine mittlere Reife und das Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt und das Ganze als Diplom Verwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Er war in etlichen Vereinen aktiv. Man könnte ihn getrost als „Vereinsmeier“ bezeichnen. Er hat dabei fast alle Positionen, die ein Vorstand hat, begleitet. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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